Freiheitsplatz
Der Platz entstand Ende des 18. Jahrhunderts, nach der Zweiten Teilung Polens, und wurde bald zum Zeugen des so genannten „längsten Krieges im modernen Europa“ – d.h. des kulturellen und wirtschaftlichen Kampfes der Polen gegen die Preußen. Den Posenern, die zur Zeit der Teilungen lebten, war klar, dass ein Aufstand gegen die Preußen schnell niedergeschlagen werden würde. Um ihre nationale Identität, ihre Sprache und ihre Traditionen zu verteidigen, mussten sie daher zu anderen Mitteln greifen. Zur gleichen Zeit versuchten die neuen Herrscher von Posen, die Preußen, ihre eigene Kultur durchzusetzen. Die Gebäude rund um den Freiheitsplatz erinnern an diese Zeit: Die Raczynski-Bibliothek, die dem Pariser Louvre nachempfunden ist; Arkadia, das ehemalige Deutsche Theater, in dem u. a. Ferenc Liszt und Niccolò Paganini auftraten; das Hotel Bazar, das im 19. Jahrhundert das Zentrum des polnischen politischen Lebens war und an dem der Großpolnische Aufstand ausbrach; und das ehemalige Kaiser-Friedrich-Museum. Heute beherbergt das Gebäude die Skulpturen- und Gemäldegalerie des Nationalmuseums in Poznań, dessen berühmtestes Gemälde wohl Claude Monets „Strand in Pourville“ ist – das einzige Werk dieses berühmten Impressionisten in Polen. Der Diebstahl des Gemäldes im Jahr 2000 wurde als der Diebstahl des Jahrhunderts bezeichnet und in den Medien auf der ganzen Welt beschrieben. Erst 10 Jahre später wurde die wertvolle Leinwand gefunden.
Der Freiheitsplatz liegt in der direkten Nähe des Altmarktes und ist ein fester Bestandteil der Stadtführung durch Poznań.